Nilgänse sorgen am Mannheimer Strandbad für Ärger!

Verschmutzung durch Kot
Nilgänse haben sich zu Problemvögeln entwickelt – auch am Mannheimer Strandbad.
Was Besucher vor Ort tun können und welche Lösungen die Stadt sucht

Mannheim. Nilgänse am Strandbad – für viele Spaziergänger und Zeitungsleser ein Riesen-Ärgernis. Der Weg Richtung Campingplatz sei nicht mehr begehbar, weil alles voller Vogelkot sei, Auch das Kiesbett ist nach Berichten von Strandbadbesuchern „stark davon betroffen“ – und das ist zurückhaltend ausgedrückt. Wir fragten bei der Stadtverwaltung nach, wie mit der Verschmutzung in dem Naherholungsgebiet umgegangen wird – die Saisoneröffnung steht in wenigen Wochen bevor.

„Zum größten Teil reagieren die Nilgänse einfach nicht auf diese Maßnahmen“ Klara Scheffler Bau- und Sportdezernat

Klara Scheffler vom Bau- und Sportdezernat teilt auf „MM“-Anfrage mit: „Nilgänse sind schon mehrere Jahre ein Problem, nicht nur in Mannheim.“ Die Nilgans, die sich am Rheinufer zuweilen aus der Hand füttern lässt und ihre Scheu vor Menschen und selbst vor Hunden immer weiter reduziert, habe sich leider zum „absoluten Problemvogel“ entwickelt.

Für Spaziergänger seien die in großen Mengen vorzufindenden Hinterlassenschaften eine unschöne Angelegenheit. Eine Gans scheidet „unfassbare zwei Kilo Kot“ im Schnitt täglich aus. Auch im Strandbad sei dies jedes Jahr aufs neue ein Problem.
Mit dem Start der Standbadsaison am Mittwoch, 15. März, werde die Promenade gereinigt. Es komme dabei auch eine Kehrmaschine zum Einsatz. Um das Problem einzudämmen, sei aber vor allem die Mithilfe der Besucher wichtig. Die Stadtverwaltung appelliere daher jedes Jahr aufs Neue an alle Besucherinnen und Besucher des Strandbades, keine Essensreste herumliegen zu lassen und vor allen Dingen die Wildgänse nicht zu füttern.
Zudem gibt es seit einem Jahr eine zentrale Grillstation am Strandbad, um die Nahrungszubereitung, den Verzehr und letztendlich auch die Abfallentsorgung besser zu regeln und einzudämmen. Auf diese Weise, so Scheffler, sollten die Nilgänse ausgeschlossen werden.
Auf die Frage, ob das Problem schlimmer geworden sei oder sich möglicherweise sogar in den letzten Jahren gebessert habe, erläuterte Klara Scheffler, dass der Verschmutzungsgrad „letztendlich von der aktuellen Gesamtpopulation der Nilgänse“ abhänge.
In der Stadt Mannheim, aber auch in vielen anderen Kommunen befassen sich nach ihren Angaben Naturschutzexperten und Politiker mit Vergrämungsmaßnahmen wie zum Beispiel Drachen- oder Drohnenflüge oder die Eierentnahme bei der Brut. Bislang gebe es jedoch noch keine nachhaltige Lösung: „Zum größten Teil reagieren die Nilgänse einfach nicht auf diese Maßnahmen.“

Mannheimer Morgen 15.02.2023 Thorsten Langscheid