Mitglieder wünschen sich Erhalt des Bauwerks
Die Mauern drohen einzustürzen (v.l.): © Osthues |
Die neue Strandbad-Nutzungsordnung befürwortet auch Gisela Korn-Pernikas, die Sprecherin des circa 40 Mitglieder zählenden Fördervereins Mannheimer Strandbad (Mastra). Dennoch befürchten die Mitglieder des Vereins, der sich seit 1997 für die Erhaltung, Verschönerung und Pflege des beliebten Freizeitgeländes am Rhein einsetzt, dass die Neuregelungen zwar grundsätzlich sinnvoll seien, aber schwer zu überwachen. Zudem bangen sie um die Zukunft des maroden Campingplatz-Gebäudes .
„Bei der letzten Bezirksbeiratssitzung haben sich alle Parteien für die neue Strandbad Verordnung ausgesprochen“, berichtete Korn-Pernikas. Doch es werde sicher viele Konflikte geben, wer grillen darf und wer nicht: „Und das alles mit reduziertem Personal seitens des Fachbereichs Sport und Freizeit, es gibt künftig nur einen Mitarbeiter vor Ort, der im Strandbad nach dem Rechten sieht. Vor einem Jahr waren es in Stoßzeiten am Wochenende auch bis zu zwei Aufsichtspersonen.“ Wichtig seien, so Korn-Pernikas, auch deutliche Schilder, als Hinweis darauf, dass im Sommer keine Fahrräder und Hunde mitgebracht werden dürfen. Sie befürwortet, diese Verbots-Regelung, die im Strandbad vom 15. März bis zum 15. September gilt. Bei der Bezirksbeiratssitzung seien ihnen auch noch in diesem Jahr zusätzliche Radständer zugesagt worden.
Vereinsmitglied Dieter Hoffmann fügte ergänzend hinzu, die Zahl der Besucher sei zwar zurückgegangen durch das reduzierte Grillen. „Doch die Besucher werden weiterhin ihre mobilen Grills mitbringen, das Ganze steht und fällt mit dem Ausfsichts-Personal, ohne Überwachung ändert sich nichts“, betonte er.
Eine weitere Sache, die den engagierten Mitgliedern unter den Nägeln brenne, ist der marode Zustand des Gebäudes auf dem Campingplatz, in dem sich neben Duschen und Toiletten der Campingfreunde auch das Strandbad-Bistro befindet. „Einmal im Jahr schaut ein Statiker vorbei und darüber hinaus wird von einer städtischen Bediensteten monatlich die Standfestigkeit überprüft“, berichtete Alben Metaj. Ihm hat der Campingverein 2010 den Raum für das Bistro auf städtischem Gelände untervermietet. 2015 wurde der Vertrag zwar auf weitere fünf Jahre verlängert. „Doch was ich brauche ist Bestandsicherheit“, so Metaj. 30 000 bis 35 000 Euro investiere er jährlich in den Erhalt, ohne städtischen Zuschuss oder Unterstützung durch den Campingverein.
Bei Abriss des Gebäudes wäre nicht nur seine Existenz gefährdet, sondern fiele auch eine bei den Mannheimern sehr beliebte Einrichtung mit einmaligem Ambiente direkt am Rheinufer weg, bedauerte Vereinsmitglied Jürgen Wallenwein. „Wir werden uns stark machen, dass das Gebäude erhalten bleibt“, betonte Kassiererin Ute Weidner.
„Der marode Teil kann abgerissen werden. Und als einfache Lösung könnten zwei Duschen und zwei Toiletten für die Campingfreunde errichtet werden“, meinte Korn-Pernikas. Auch die Zufahrt zum Strandbad sei ein Problem. Die Stadt habe zwar beschlossen, dass Autofahrer am Franzosenweg nicht parken dürfen, aber vor kurzem sei die eine Seite wieder „gerammelt voll“ gewesen: „Wir hätten auch gern einen Seitenstreifen für Radfahrer.“