„Auf A wie Anfang – Radeln auf dem Franzosenweg bleibt lebensgefährlich“

NECKARAU. Auf den NAN Artikel zum „Radfahr-unfreundlichen Franzosenweg“ in der vergangenen Ausgabe, so die Einleitung, haben zwei Mitglieder des Mannheimer Strandbad-Vereins MaStra der Redaktion einen Leserbrief zugesandt.

„Wir freuen uns, wenn dieser veröffentlicht wird“, so die Vorsitzende Gisela Korn-Pernikas.

„Wie der letzten Ausgabe der Neckarau-Almenhof- Nachrichten zu entnehmen ist, findet die Stadt immer wieder neue abstruse Begründungen, das Radfahren auf dem Franzosenweg (Autostraße ohne Radweg zum Mannheimer Strandbad) unverändert lebensgefährlich zu belassen, wie es bis dato ist: keine Fahrradstraße, kein Schutzstreifen für Radfahrer, und bis auf Weiteres auch kein Geld für eine Sanierung der Fahrbahn, die als Grundvoraussetzung für weitere denRadverkehr fördernde Maßnahmen gesehen wird. Vielen Dank für gar nichts, Herr Quast, oder wer immer diesen Unsinn verzapft hat.

1. Die Einrichtung des Franzosenwegs als Fahrradstraße würde innerhalb kurzer Zeit für einen immensen Anstieg der Radfahrenden sorgen, so dass das unsinnige Argument, es gebe auf dem Franzosenweg zu wenige Radler, hinfällig wäre. Siehe hierzu die letzten Zählungen auf der neu eingerichteten Fahrradstraße vom Rosengarten zum Nationaltheater, wo die Anzahl der Radler innerhalb kürzester Zeit drastisch gestiegen ist (und die der PKW gesunken). Im Übrigen eine regelmäßige Folge der Einrichtung von Fahrradstraßen, die aus vielen Städten bekannt und nachgewiesen ist.

2. Wenigstens einen Strich auf die Fahrbahn zu malen, um den Autofahrern so zu signalisieren ‚Hallo, hier sind auch Radler unterwegs‘ wäre das Mindeste, was die Stadt zu tun hätte. Wenn der Strich nicht durchgezogen ist, darf er von Autofahrern überfahren werden, wo also liegt das Problem, den nötigen Abstand zum angeblich ungesicherten Fahrbahnrand zu gewährleisten und den Strich entsprechend weit Richtung Mitte zu malen? Mit gesundem Menschenverstand hat das Verhalten der Stadt nichts mehr zu tun. So bleibt alles, wie es ist: Familien können den Franzosenweg zum Strandbad mit einem anderen Gefährt als dem PKW gar nicht nutzen, wollen sie ihre Kinder nicht unnötigen Wahnsinnsgefahren (ja, es ist wahnsinnig gefährlich dort) aussetzen. Hartgesottene Radler setzen weiterhin viel aufs Spiel, wenn sie diese Straße nutzen, das (angebliche) Tempo 30 wird ja ebenfalls nicht durchgesetzt, so dass die meisten PKW mit Tempo 50-70 km/h dort unterwegs sind. Aber schön, dass wir am 22.06.2019 wieder ein Monnem Bike Festival feiern dürfen, bei dem Mannheim seine Fahrradfreundlichkeit wieder mal so richtig unter Beweis stellen kann. Haha, lange nicht so gelacht angesichts der weniger als halbherzigen Bemühungen der Verwaltung, den Radverkehr in dieser Stadt zu fördern.“

Heinz Baumann und Steffi Wolf
Hinweis: Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion (NAN) wieder und diese behält sich vor, Zuschriften zu kürzen

NAN – Ausgabe Nr. 6 vom 14.06.2019