Stadt will 3,1 Millionen Euro ins Strandbad investieren

Neues Campingplatzgebäude geplant / 2024 soll es losgehen
aus NAN vom 25.11.2022

In die Gebäude am Campingplatz des Strandbads sollen 3,1 Millionen Euro investiert werden. Foto: Kranczoch

NECKARAU. Die Stadt Mannheim plant den Bau eines neue Campingplatzgebäudes am Neckarauer Strandbad. Das hat jetzt der städtische Ausschuss für Sport und Freizeit mit zwei Enthaltungen und einer Gegenstimme beschlossen. Grund: Das Campingplatzgebäude mit Bistro am Strandbad befindet sich in einem baufälligen Zustand. Bereits im Juni 2012 wurde durch die Ingenieurgesellschaft Herzog und Partner ein Schadensgutachten erstellt, in dem auf die mangelnde Standsicherheit des Gebäudes hingewiesen wurde. Ursache ist eine durchgehende Schädigung der Deckenkonstruktion aufgrund von Korrosion. Seitdem sind stark geschädigte Bauteile durch Sprieße abgestützt, um eine sichere Nutzung des Gebäudes zu gewährleisten. Die Verwendung der Dachterrasse zu Bewirtungszwecken wurde untersagt.

In regelmäßigen Abständen müssen die Sprießen überprüft werden, um weiterhin die Sicherheit zur Nutzung des Gebäudes gewährleisten zu können. Die Abstände für die Überprüfungen werden mittlerweile kürzer und die Kosten für den notwendigen Aufwand steigen. Unter anderem aufgrund der Lage des Gebäudes in einem Hochwassergebiet verschlechtert sich der Zustand stets, so dass im Laufe der Jahre die Anzahl der Sprießen deutlich erhöht werden musste. Im Schadensgutachten vom Juni 2012 hat das Büro Herzog und Partner bereits darauf hingewiesen, dass eine Sanierung des Gebäudes nicht wirtschaftlich ist. Basierend auf diesen Erkenntnissen und der Gebäudeentwicklung in den letzten zehn Jahren, sieht der Fachbereich Spor und Freizeit den Abbruch des Campingplatzgebäudes mit Bistro und einen anschließenden Neubau für notwendig an. Dafür soll im Jahr 2024 zunächst ein Architektenwettbewerb und anschließend eine Planung der Leistungsphasen (Grundlagenermittlung – Vorplanung – Entwurfsplanung) durchgeführt werden. Die zentralen Anforderungen: Angebot einer Bistro-Küche (Campingplatz-Kiosk) unter Berücksichtigung einer umweltgerechten Ausgabe und Rücknahme (Kreislaufsystemsichern); hochwassergerechte Bauweise, das heißt aufgeständert und von oben zugängliche Technikräume; auf Promenadenniveau einen Sommerverkauf möglich machen, um den Forderungen der Mastra entsprechen zu können; Ganzjahresbetrieb des Campingplatzes ermöglichen (zum Beispiel Nutzung der Bistroräume als beheizter Aufenthaltsraum für die Campingplatzbesucher im Winter, sollte der Bistrobetrieb über Winter eingestellt sein); Räumlichkeiten für Bistro, Campingverein sowie den Empfangs- und Bürobereich für den Unterpächter. Aufsichtspersonal sowie Arbeitsgerät können im Gebäude untergebracht werden. Der Betrieb des Bistros soll neu ausgeschrieben werden. Die Planungen für ein neues Campingplatzgebäude mit Bistro erfolgen in Abstimmung mit dem Bezirksbeirat Neckarau, dem Verein Campingfreunde Strandbad Mannheim, dem Förderverein Mannheimer Strandbad (Mastra), dem derzeitigen Betreiber des Bistros Oro und der Bürgerschaft. Das Ganze soll am Ende knapp über drei Millionen Euro kosten und 2024 mit der Durchführung eines Architektenwettbewerbs (150.000 Euro) begonnen werden.

Genau dieser stieß im Ausschuss auf breite Kritik quer durch die Fraktionen: Unter anderem Kathrin Kölbl (FDP) und Holger Schmid (ML) sowie Harald Knecht (Grüne) vom BBR Neckarau sahen die Notwendigkeit eines Architektenwettbewerbs nicht. Schmid äußerte zudem die Befürchtung: „Am Ende des Tages steht dort ein Designergebäude, wo niemand mehr hingeht.“ Der Wettbewerb sei die Chance, unterschiedliche Varianten zu bekommen (und damit am Ende eher Geld zu sparen), und Planungskosten fielen sowieso an, entgegnete Dr. Hanno Ehrbeck, Leiter des Fachbereichs Geoinformation und Stadtplanung der Stadt Mannheim. Man wolle versuchen, „gemeinsam die beste Möglichkeit zu realisieren“, so Bürgermeister Ralf Eisenhauer.

Nco